Die Entwicklungen auf dem Finanzsektor der letzten Jahre haben zu einer vermehrten Nachfrage nach Grund- und Wohneigentum geführt. Die derzeitig relativ niedrigen Zinsen bei gleichzeitig schlechten Renditen auf Sparvermögen lassen selbst Leute für die Hauskauf bisher kein Thema war mit dem Gedanken spielen, Wohneigentum zu erwerben. Wie der Name bereits ahnen lässt, wird man dann allerdings selbst ein Stück weit weniger mobiler sprich unflexibel und die Lebenssituation sollte das auch zulassen. Unsere Gegenwart erfordert zunehmend eine berufliche und örtliche Flexibilität, die den Wunsch nach Wohneigentum nicht einfacher macht, zumal die Immobilienpreise örtlich stark variieren. Man braucht sich hier nur einmal die Preisentwicklung in Großstädten wie München, Berlin und Hamburg anzusehen. Damit der Traum nicht zum Alptraum gerät, sollte dieser Schritt also sorgfältig durchdacht sein. Hat man sich entschlossen, ist eine solide Finanzplanung / Finanzierung der erste Schritt. Je realistischer man das Budget ausrechnet, auch Grundsteuer, Betriebskosten, Notar, gegebenenfalls einen Makler mit einplant, desto sicherer ist man vor Überraschungen.
Nicht jeder ist in der komfortablen Lage, über das nötige Eigenkapital zu verfügen. Die in den letzten Jahren für Bauherren erfreuliche Entwicklung der Zinsen sollte nicht zu riskanten Entscheidungen führen. Man rät dazu in der Regel zumindest einen Eigenkapitalbetrag von 20, besser 30 % einbringen zu können. Eine Immobilie komplett durch Kredite zu finanzieren ist zwar möglich aber hoch riskant. Der Immobilienboom hat die Preise stark steigen lassen, so dass eine weitere kontinuierlich hohe Wertsteigerung auf lange Sicht, außer bei Toplagen, eher unwahrscheinlich ist. Das könnte fatal sein, wenn man die Immobilie als Kapitalanlage kaufen will oder gar Kredite nicht mehr bedienen kann und weiterverkaufen muss.
Da wir hier aber die Planung zum Kauf einer Immobilie zwecks Eigenbedarf etwas beleuchten wollen, sieht die Situation zum Glück freundlicher aus und wartet mit handfesten Vorteilen auf. Günstige Zinssätze machen den Erwerb einer Immobilie erschwinglich. Da die Mieten kontinuierlich weiter steigen, kann man diesem Trend mit Wohneigentum begegnen und sich zugleich wirksam vor Altersarmut schützen.
Nachfolgend einige grundlegende Gedanken, die potentielle Besitzer von Wohneigentum nicht außer acht lassen sollten. Auf die Finanzplanung wurde ja bereits eingegangen.
Mindestens genau so wichtig ist es, Größe und Platzbedarf richtig einzuschätzen. Will man die Immobilie als Single oder als Familie bewohnen, kann man einen kurzfristigen Wiederverkauf weitgehend ausschließen? Soll es ein Haus oder eine Eigentumswohnung sein? Ein Haus bietet gegenüber der Eigentumswohnung mehr Freiheiten bei der Gestaltung, sogar spätere An- und Umbauten sind denkbar. Die Bewirtschaftungs- und Nebenkosten liegen meist höher als bei einer Eigentumswohnung. Diese lässt sich dagegen oft auch in Citylage erwerben, ein Vorteil, der auf lange Sicht viel Zeit und Geld wert sein kann. Ist man soweit gekommen, stellt sich die Frage, ob man sich selbst auf die Suche nach einer Immobilie begeben will, die den Kriterien entspricht oder ob man einen Makler einschaltet, der den örtlichen Markt gut kennt. Ist man kein Fachmann, kann letzteres eine kluge Entscheidung sein, die Sicherheit gibt und viel unnötige Arbeit erspart. Denn der Immobilienmarkt wird von zahlreichen Faktoren bestimmt. Bausubstanz, Standort, Anbindung, Infrastruktur, Quartier-Entwicklung schlagen sich im Wertzuwachs nieder. Wer hier blauäugig vorgeht, riskiert damit oft die optimale Wertentwicklung seiner Immobilie.
Wie man sich denken kann, ersetzen die hier gegebenen kurzen Hinweise nicht die intensive Auseinandersetzung mit einem so wichtigen Vorhaben sondern wollen lediglich auf einige Teilaspekte hinweisen. Richtig vorbereitet und geplant kann beim Immobilienkauf nichts schief gehen und, egal ob Haus oder Eigentumswohnung, die Freude bleibt nachhaltig.